Historisches

Als nunmehr vierte Generation führen wir das Weingut im Herzen der Stadt Bad Dürkheim seit dem Jahr 2002 weiter. Das heutige Weingut und die dazugehörige Philosophie sehen wir als das Ergebnis einer langen Geschichte, deren räumlicher und charakterlicher Einfluss bis heute zu spüren ist. Mit großen Charakteren und Pionieren in unserer Familiengeschichte vielleicht auch eine Art Auftrag.

Die Gründerzeit: Wilhelm Keller (1865 – 1951)

Wilhelem Keller

Nach seiner Meisterprüfung als Holz- und Weinküfer im Jahre 1882 gründet Wilhelm Keller seinen Betrieb am Obermarkt in Bad Dürkheim - genau an der Stelle wo das Weingut sich auch heute noch befindet. Obwohl ein Grundstock an Weinbergen von den Schwiegereltern vorhanden war, war Wilhelm Keller in den ersten Jahren hauptsächlich als Wanderküfer in den ortsansässigen Weinbaubetrieben tätig, um für die Betriebe dort deren Wein auszubauen. Aufbauend auf dieser Erfahrung wurde der Betrieb am Obermarkt kontinuierlich vergrößert und gehörte zu einem der bedeutenden Betriebe der Region. Das Meisterstück Wilhelm Kellers war ein Doppelstückfass aus Eiche mit 2400 Liter Inhalt, dessen Boden gut erhalten auch heute noch unseren Keller bereichert.

fassbau1934Wilhelm Keller und seine Frau hatten 3 Kinder: Karl, geboren im Jahr 1893; Fritz, geboren im Jahr 1897 und Lina, geboren im Jahr 1901. 

Fritz KellerSein Sohn Fritz Keller erlernte ebenfalls das Holz- und Weinküfer Handwerk und erbaute schließlich im Jahre 1933/34 das bis heute noch größte Weinfass der Welt, das berühmte Dürkheimer Riesenfass. Fritz Keller gründete aus dem Betrieb die »Kellerei Keller«, welche unter seiner Regie in den 60er Jahren zur größten Kellerei der Pfalz erblühte. Lina Keller heiratete im Jahr 1928 Ludwig Theis und übernimmt 1935 zusammen mit Ihrem Mann den elterlichen Weinbaubetrieb am Obermarkt.

Die Kriegszeit und der Wiederaufbau: Lina Theis (1901 – 1981)

Lina & Ludwig Theis

Lina und Ludwig Theis führten den Betrieb unter dem Namen »Ludwig Theis Weinbau« nur kurze Zeit zusammen, denn durch die Zwänge des Krieges musste Lina – zusammen mit ihrem Vater Wilhelm – mit dem Betrieb und ihren drei Kindern alleine zurecht kommen. Am 18. März 1945 wurde das Anwesen am Obermarkt durch einen Bombenangriff komplett zerstört, jedoch mit enormem Kraftaufwand an gleicher Stelle unmittelbar wieder aufgebaut. Als Symbol für diese Leistung steht noch heute die Giebelwand unseres Weingutes: Um weiter bauen zu können mussten die letzten Steine hierfür einzeln gegen jeweils eine Flasche Wein getauscht werden.
Ohne auf eine solide, externe Ausbildung zu verzichten, helfen die Kinder sobald als möglich im Betrieb: Hans, geboren 1936, erlernt das Weinküfer-Handwerk und kommt 1955 in den Betrieb; Else, geboren 1938, beginnt bereits 1954 als kaufmännischer Lehrling ihre Ausbildung im eigenen Betrieb und Werner, geboren 1939, kommt 1959 als gelernter Kaufmann in den Betrieb zurück.

Der starke Charakter Lina Theis hat uns bei der Namensgebung unseres kräftigen, charaktervollen Rotweines inspiriert: Das ‚L’ des »Cuvée L« sthet für 'Lina' und ist eine Reminiszenz an diesen beachtlichen Schwerpunkt unserer Historie. 

Die Gebrüder Hans (1936 – 2006) und Werner Theis (*1939)

Hans Theis

Werner TheisIm Jahre 1969 / 1970 übernehmen Hans und Werner den Betrieb und führen diesen gemeinsam als Weingut Gebr. Theis. Else ist inzwischen mit Gerhard Heissler verheiratet und scheidet zu diesem Zeitpunkt aus dem Betrieb aus (ohne zu wissen, dass ihre Kinder gute 30 Jahre später dahin zurück kehren werden). Hans und Werner haben den Betrieb umstrukturiert und um ein vielfaches vergrößert. Das Privatkundengeschäft wurde ausgebaut, die Traubenverarbeitung und den Weinausbau technisch ständig modernisiert und somit der Betrieb zu seiner heutigen Form aufgebaut.

 

Die vierte Generation: Sibylle und Lutz Heissler (*1968 und *1972)

Drei GenerationenIm Jahre 2002 rücken wir als nächste Generation nach und aus dem Weingut Gebr. Theis wird das Weingut Theis Heissler. Von Beginn an teilen wir uns die Verantwortung für Weinberge, Keller, Kunden und Büro. Bis zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 2006, unterstützte uns Hans Theis mit Rat und Tat, somit konnte die jahrzehntelange Erfahrung der vorangegangenen Generationen übertragen werden.
Bereits 2002 erhalten das Anwesen und die Flaschen ein neues Gesicht. 2006 nutzen wir die Chance unsere Weingutsfläche in der Innenstadt zu erweitern, gleichzeitig Grundlage für den nächsten Umbau: 2009 verwandeln wir Teile unserer Lagerfläche und den vorderen Bereich unseres Weingutes in einen modernen Verkaufs- und Veranstaltungsraum am ebenfalls neu gestalteten Marktplatz. 2013 bringen wir den Keller baulich und technisch auf den neuesten Stand. 2016 gibt es bereits die erste Modernisierung im Verkaufsraum. Es ist unser Bestreben, das Weingut in jeder Hinsicht kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Wir sind stolz, das Weingut in der vierten Generation weiter führen zu dürfen. Dabei stellen wir mit jedem Jahrgang neu fest, dass es kaum einen schöneren und abwechslungsreicheren Beruf gibt...